Energie Ried auf der Tagesordnung der 3. Sitzung des Gemeinderates am 24. 3. 2022
Zu Jahresbeginn 2021 erklärte der Altbürgermeister überraschend sein Nichtantreten bei den Gemeinderatswahlen im Herbst 2021. Einige Tage später wurde Malversationen beim Unternehmen Energie Ried bekannt. Dazu muss man Wissen, dass die Energie Ried zu 100% im Eigentum der Stadt Ried steht und der Bürgermeister als alleiniger Gesellschafter (vertritt die Bevölkerung Rieds in der Generalversammlung) war.
Nach den Wahlen im Herbst 2021 wurde die Generalversammlung erweitert. Als Gesellschafter fungieren seit diesem Zeitpunkt der Bürgermeister und 3 Vizebürgermeister*Innen.
Aus dem Firmenbuch:
Eigentümer: Stadtgemeinde Ried (100% )
Kontrollorgane: Aufsichtsrat: 15 Personen (davon 5 Arbeitnehmervertreter*innen)
Geschäftsführer: 2 Personen
Beteiligungen:
Energie Ried Vertrieb GmbH 100%
Energie Ried Wärme GmbH (Geothermie 60%)
Kapital: 6 Mio €
Umsatz: ca. 30 Mio €
Beschäftigte: ca. 100 Personen
Die Stadtgemeinde sucht den Wunderwuzzi!
Nachdem es eine Selbstbeschränkung der Generalversammlung für die Bestellung von Leitungsfunktionen bei der Energie Ried gibt, ist die Zustimmung des Gemeinderates erforderlich. Daher wurde folgender Dringlichkeitsantrag eingebracht:
“Aufgrund der intensiven Aufarbeitung des Betrugsfalles in der Energie Ried GmbH und der damit verbundenen wirtschaftlichen Vergangenheit und den gleichzeitig auch aufgrund des Ukraine-Krieges bedingten Entwicklungen am Energiemarkt (Strom und Gas) ist eine interne Verstärkung der Personalstruktur der Energie Ried GmbH erforderlich. Dies kann bis zur Beistellung eines weiteren Geschäftsführers gehen, der zu rascheren Entscheidungen am Energiemarkt führen kann.”
Folglich ist anzunehmen, dass von der Generalversammlung die Installation eines dritten Geschäftsführers geplant ist. Die Entlohnung wird sich vermutlich in der Höhe eines monatl. fünfstelligen Betrages bewegen und würde aufs Jahr gerechnet einen höheren 6-stelligen Betrag ergeben. In Zeiten wie diesen, für ein Unternehmen mit einem Umsatz von ca. 30 Mio und ca. 100 Mitarbeiter 3 Geschäftsführer*Innen zu beschäftigen, lässt an der Wirtschaftlichkeit zweifeln. Ob hier der Stromkunde wirklich profitieren wird?
Bei der erfolgten Abstimmung verweigerten die Grünen, MfG und Neos die Zustimmung. Die im Gemeinderat vertretenen Mitglieder des Aufsichtsrates verließen vor der Abstimmung den Rathaus-Saal.
Strompreisrecherche in Bezug auf die Energie Ried.
Die Energie Ried war bis zum Engagement der neuen Geschäftsführung für private Stromverbraucher nie einer der günstigsten Anbieter, obwohl zu 100% im öffentlichem Eigentum. Mit dem Eintreten der neuen Geschäftsführung wurde die Energie Ried konkurrenzfähig. Noch im Dezember 2021 wurde ein Strompreis, auch für Neukunden angeboten, der mit den Billigstbietern mithalten konnte. Erst 2022 als die Strompreise nochmals stiegen, war der „günstige“ Strompreis nur mehr für Altkunden verfügbar.
Die Wünsche einiger Stadtpolitiker*Innen – kommuniziert in diversen Zeitungen unter „Große Pläne der Stadtregierung „
– Spange 3
– Parkhaus und die damit notwendigen Maßnahmen
– Internat under anderem auch für SVR Nachwuchs
– Eislaufhalle
– Sanierung/Renovierung von Rieder Schulen – “koste es, was es wolle”
korrelieren stark mit den Gewinn-Ausschüttungen der Energie Ried.
„Wer soll das bezahlen,
Wer hat so viel Geld,
Wer hat so viel Pinke –pinke,
Wer hat so viel Geld?“
(Karnevalslied aus 1948/1949 von Jupp Schmitz und Kurt Feltz - https://de.wikipedia.org/wiki/Wer_soll_das_bezahlen%3F)
Aus der Sicht des Grünspechts ist es undenkbar, dass die Politik Geld aus dem Unternehmen nimmt, in dem die Wirtschafts- und Korruptionstaatsanwaltschaft auf Hochtouren ermittelt.
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