#begegnungszone001

Begegnungszone001

Wenn der Sandmann kommen muss, damit das Sandmännchen kommen kann.

Es „klackert“ in der Rieder Innenstadt. In der letzten Sitzung des Rieder Gemeinderats waren sogenannte „Schallemissionen auf die Nachbarhäuser“ – konkret beschrieben als „Klackern“ in der Begegnungszone ein Thema. So wie es aussieht, werden Bauhofarbeiter auch in Zukunft die frisch gepflasterten Straßen Rieds fleißig mit Sand bürsten müssen, damit bei den Anrainern des Stadtzentrums das Sandmännchen eine Chance hat, Schlaf zu bringen.

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Bild: Grünspecht – Pflasterung Begegnungszone

2 Baufirmen haben das Pflaster der Rieder Begegnungszone verlegt. Mit beiden hatte die Stadt Ried ein juristisches Hühnchen zu rupfen – ebenso möglicherweise mit der Planungsfirma. Der Streitpunkt: die verlegten Steine lockerten sich und begannen zu „klackern“, wie es im Amtsvortrag des Rechtsausschusses an den Gemeinderat heißt. Außerdem traten Schäden auf, die saniert werden müssen. Und warum lockern sich die verlegten Steine? Weil sich das Fugenmaterial verflüchtigt hatte, so die befragten Sachverständigen. Das war nun keine sehr große Überraschung für aufmerksame Beobachter, die sich an die mit Silikonkartuschen hantierenden Bauarbeiter erinnern, die um den Fertigstellungstermin herum auf Knien die Fugen der Begegnungszone wochenlang immer wieder bearbeiteten.
Und wie soll das Problem nach Ansicht der Sachverständigen gelöst werden? Kurz und bündig mit einem Wort: Sand. Und zwar offensichtlich viel Sand. Und immer wieder Sand. Denn einmaliges Befüllen der Fugen mit Sand wird keine ausreichende Maßnahme sein, wie eine der Baufirmen warnt. Und die andere weist darauf hin, dass die Stadt selbst – und nur die Stadt – für das „Nachsanden“ der Fugen, wenn sich der neue Fugensand wieder verflüchtigt, verantwortlich sei. Eine juristische Einigung mit den Baufirmen scheint möglich, ob der Planer noch zum Handkuss kommt, blieb im Gemeinderat offen.
Sicher ist nur: An den Sandmännern des Rieder Bauhofes führt noch längere Zeit kein Weg vorbei, wenn es um den Schlaf der Begegnungszonen-Anrainer geht. In diesen Fugen wird wohl noch viel Sand verrieseln.