Die zunehmende Sommerhitze der vergangenen Jahre setzen vor allem den Buchen, Eschen und Fichten stark zu. Zum einen trocknen selbst große Bäume aus und sterben regelrecht ab. Zum anderen entwickeln hitzegestresste Bäume beim Befall von Schädlingen keine Abwehrkräfte mehr.
Dicke vertrocknete Äste können abbrechen, ja, ganze abgestorbene Bäume können bei stärkeren Windereignissen umfallen und Personen massiv gefährden. Wie krank die Bäume sind, ist von außen für Laien nicht immer leicht erkennbar, daher wird ein Baum nur nach Begutachtung von Sachverständigen gefällt und wenn keine andere Rettungsmaßnahme mehr möglich ist.
Selbst wenn die Devise gilt, dass für jeden entfernten Baum ein neuer nachgesetzt wird, dauert es Jahrzehnte, bis ein Baum wieder ein vollwertiger Ersatz wird: als CO2-Speicher, als Schattenspender, als wertvollster Lebensraum für Insekten und Kleintiere.
Steht zu hoffen, dass das Sterben der Bäume und die zahllosen Hilferufe der Natur endlich gehört werden! Denn nichts anderes ist auch die Corona-Pandemie, die nicht die letzte sein wird, die wir fahrlässig herbeigeführt haben durch unseren gnadenlosen Vernichtungskrieg gegen die Tier- und Umwelt.
„Die Folgen des Klimawandels stehen in keiner Relation zu dem, was das Coronavirus angerichtet hat. Der Vergleich ist geschmacklos, er sei aber ausnahmsweise erlaubt: auch nicht zu dem, was Kriege angerichtet haben. Die Erderwärmung und der Verbrauch aller fossilen Ressourcen werden nicht 1,7 Millionen Leben kosten (Stand Dezember 2020), sondern Hunderte Millionen, wenn nichtlangfristig Milliarden. Für den Rest der Menschheit wird das Leben zur Mühsal werden. Die Eintrittswahrscheinlichkeit für dieses Szenario ist inzwischen extrem hoch. Die Katastrophe, die Zerstörung der Welt, wie wir sie kennen, kann kaum mehr abgewendet werden, nur mehr gemildert. All das wird nicht in ferner Zukunft passieren, vielmehr wird das Leiden und Sterben noch in diesem Jahrhundert beginnen. Wir sprechen von unseren Kindern und Enkeln.
Die flüchtige Begegnung mit dem Schicksal in Form von Corona könnte uns eine Warnung sein.
Corona ist klein.
Die Klimakatastrophe wird unendlich groß.“
Christian Rainer, Profil, Dezember 2020
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