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Mooswände gegen dicke Luft

Mooswände gegen dicke Luft

Die Erderwärmung schreitet ungebremst voran, vor allem die Bewohner von Städten leiden zunehmend unter urbanen Hitzeinseln und alarmierend hohen Emissionswerten durch Industrieabgase und Verkehr.
Ried bildet da als Pendlerhauptstadt und der fortgeschrittenen Verbauung aller noch zur Verfügung stehenden Grünflächen keine Ausnahme.

Mooswände gegen dicke Luft
Bild: Mooswand

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Luftverschmutzung als eines der größten ökologischen Gesundheitsrisiken überhaupt und Ursache für Millionen Tote.
Doch mit dem „City Tree“ haben vier Gründer aus Dresden ein Begrünungssystem entwickelt, mit dem Städter auf der ganzen Welt schon bald wieder problemlos durchatmen können.

Tatsächlich ist der City Tree kein Baum, sondern eine knapp vier Meter hohe Wand, die mit speziellen Moosen bepflanzt ist. Dank ihrer großen Oberfläche sind sie in der Lage, sehr viele Schadstoffe aufzunehmen. Jede Pflanzenwand kann rund 30 kg Kohlendioxid pro Jahr binden und so viele Feinstaubpartikel wie etwa 275 Bäume. Neben der Luftreinigung und Lärmreduktion ist auch ein angenehmer Kühleffekt zu verzeichnen. Der City Tree eignet sich also insbesondere für urbane Gebiete, in denen für Grünflächen und viele Bäume kaum Platz zu finden ist und wird dort zur gern genutzten Sitzmöglichkeit und Erholungsoase.

Die „Mooswände“ kümmern sich praktisch um sich selbst, denn sie sind durch die solare Energiegewinnung und die Nutzung von Regenwasser unabhängig von Wasser- und Stromanschlüssen und somit weitestgehend wartungsfrei.

Durch eine Internetverbindung eröffnen sich zudem zahlreiche andere Anwendungen: in die Pflanzenwand lassen sich zum Beispiel digitale Informationen implementieren, womit sie zur Info- oder Werbetafel wird: eine lebendige Alternative zu Plakatwerbung und Beschilderung!  Sie kann auch als Wi-Fi-Hotspot oder E-Bike-Ladestation dienen – Services, die sich bei den meisten Städtern großer Beliebtheit erfreuen oder auch Unternehmen die Möglichkeit bieten, bei ihren Kunden zu punkten.

Ein Wandelement kostet 22.500 Euro. Die Wände, die bereits in mehreren Städten weltweit zur Erhöhung der Biodiversität und Aufenthaltsqualität sorgen, lassen sich auch mieten oder leasen.

Mit einer Mooswand in der Innenstadt hätte Ried einen Blickfänger und (vorerst noch) ein österreichweites Alleinstellungsmerkmal, das zugleich ästhetische und ökologische Maßstäbe in einer unglaublich gelungenen Symbiose setzt.

www.greencitysolutions.de