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Facharbeiter und Pflegekräfte

Im Innviertel rufen Industrie und Gewerbe nach Facharbeitern; Pflegeheime und Einrichtungen suchen Pflegekräfte. Und da gibt es eine Wechselwirkung: Die mehrjährige Pflegeausbildung ist immer weniger ein geförderter Weg aus der Arbeitslosigkeit. Natürlich hat das AMS primär in die boomende Wirtschaft zu vermitteln.

Das neue Pflegeheim in Eberschwang steht zu zwei Dritteln leer. Einziger Grund: Es fehlt an Pflegepersonal. Wirtschaftsvertreter weisen immer öfter und immer lauter darauf hin, dass Aufträge nicht angenommen werden können. Einziger Grund: Fachkräftemangel. Es gibt seit längerem bereits schlicht und ergreifend zu wenige Arbeitskräfte. Ein Ende dieses Mangels ist nicht wirklich abzusehen. Die Wahrheit, die viele in Österreich nicht wahrhaben wollen: Nur durch gezielt gesteuerte Migration und allgemeine Bereitschaft zur Integration kann sich das ändern. Das weiß natürlich jeder einigermaßen qualifiziert beratene Entscheidungsträger.

Pflegeheim-Ried
Bild: Grünspecht – Pflegeheim Ried i.I.

Und was tut die Bundesregierung? Sie schiebt gut integrierte Lehrlinge ab. Sie verkürzt und erschwert den Einsatz von Saisonarbeitskräften. Sie kürzt die Mittel für Integration beim AMS und im Bildungsbereich.

Aber vielleicht löst sich das Problem des Arbeitskräftemangels  ja auch von selbst: Es muss nur die Wirtschaft einbrechen und dadurch die Arbeitslosigkeit steigen. Dann haben wir zwar jede Menge andere Probleme, aber die Arbeitslosen können dann auf Staatskosten zu Pflegekräften umgeschult werden. Wenn wir uns Umschulung und Pflege dann noch leisten können.