Mit ZUKUNFT WALDZELL war schnell ein passender Name für den innerhalb weniger Wochen gegründeten Verein gefunden. Mit Rainer Erler stellte sich ein Mann für die Funktion des Vereinsvorsitzenden zur Verfügung, der, unterstützt vom gesamten Vorstand und den vielen anderen freiwilligen Aktiven, sehr schnell die Notwendigkeit eines geordneten Widerstands erkannte. Was er – wie wir alle – nicht erkennen konnte, war das Ausmaß an Engagement, das von ihm und den aktiven Vereinsmitgliedern in den kommenden Monaten abverlangt werden sollte.
Nach der Vereinsgründung und der Präsenz am Waldzeller Dorffest war der Zuspruch so groß, dass man sich entschloss, regelmäßige Vereinstreffen abzuhalten. So wurde das nächstgelegene Wirtshaus zur Schottergrube, der Schmiedwirt in Schratteneck, zum „Basislager“ aller künftigen Aktivitäten.
Und diese Aktivitäten können sich sehen lassen:
Alle zwei Wochen versammeln sich seither 20 bis 40 Personen, um über den aktuellen Stand zu informieren und informiert zu werden, um Erfahrungen im Umgang mit Ämtern und Behörden und der Politik weiterzugeben, große Veranstaltungen vorzubereiten, eine kompetente Rechtsvertretung zu suchen und natürlich um finanzielle Unterstützung zu werben.
Mit Stand März 2018 hat der Verein etwa 250 Mitglieder und die können darauf verweisen, dass seit dessen Bestehen beinahe 3.000 Unterschriften gegen die geplante Deponie gesammelt wurden, neben anderen mit folgenden Argumenten:
• Weil es laut Oberösterreichischem Abfallwirtschaftsplan 2017 in unserem Bundesland schon zehn Baurestmassendeponien gibt und grundsätzlich derzeit kein Bedarf an weiteren derartigen Anlagen besteht.
• Weil ein nicht unbeträchtlicher Teil des Abfalls aus dem Bundesland Salzburg käme. Dort gibt es nur eine Baurestmassendeponie. Im Lungau.
• Weil bei einem beantragten Deponievolumen von 970.000 m³ (mittlerweile auf 840.000 m³ reduziert) rund 40.000 m³ (fünf Prozent) kontaminiertes Material legal(!) im Kobernaußerwald deponiert werden könnte.
• Weil Baurestmassendeponien nicht ungefährlich sind und Beeinträchtigungen des Grund- und Trinkwassers nicht ausgeschlossen werden können.
• Weil eine Ausweitung der Schwerverkehrsbelastung in Waldzell nicht mehr zumutbar ist. Die Belastung durch den jahrelangen Schottertransport reicht!
• Weil das Image von Waldzell nachhaltig geschädigt wird und Häuser und Grundstücke entwertet werden.
• Weil die Vorgangsweise in punkto Information in der Planungsphase das Vertrauen in den Betreiber, aber auch in die Landespolitik und Behörden schwer belastet hat.
Wolfgang Pirker