#zukunft-trinkwasser-innviertel003

Baurestmassen

Was sind Baurestmassen?

Diese Frage stellte sich mir auch, als ich von den Plänen der Firma Burgstaller erfuhr. Spontan denkt man dabei an alle möglichen Materialien, die in der Bauwirtschaft Verwendung finden. Man denkt dabei zum Beispiel an Holz, Beton und Fliesen, vermeintlich harmloses Zeug, das beim Hausbau oder Abriss eben anfällt und irgendwo doch behandelt oder am Ende deponiert werden müsse. „Jeder von uns produziert schließlich Bauschutt und irgendwo muss das Zeug ja hin“, war eine durchaus gängige Reaktion vieler Zeitgenossen, vor allem außerhalb von Waldzell.

In Waldzell selbst breitete sich Betroffenheit aus. Aber diese Betroffenheit führte nicht zu Passivität und Lähmung, sondern zur Überzeugung, jetzt sei man gefordert, jetzt müsse man aufstehen und Widerstand leisten. Die Zeit schien viel zu knapp – bis September – aber eine Chance bot sich zur Mobilisierung: das legendäre Dorffest, zu dem Tausende Besucherinnen und Besucher erwartet wurden. Und diese kamen tatsächlich in Scharen und weit mehr als tausend von ihnen unterschrieben die auf einem Informationsblatt formulierten und nicht nur am aufgebauten Infostand heiß diskutierten Forderungen des kurz zuvor gegründeten Vereins ZUKUNFT WALDZELL.

Baurestmassen
Bild: Grünspecht – Waldzell: heute Schottergrube, morgen Baurestmassendeponie?

Und den meisten wurde erstmals bewusst, was man unter Baurestmassen wirklich versteht und was künftig in Waldzell endgelagert werden soll. Die folgende Auflistung ist jener Informationsmappe entnommen, die bereits am 16. März 2017 der Gemeinde vorgelegt worden war. Demnach sind deponierbare Materialien:

Abfälle aus Bau- und Abrissmaßnahmen, Keramik, Glas, Bauschutt, Beton, Ziegel, Fliesen, Boden und Steine, Straßenaufbruch, Schamotte, Mineralfasern, Gips, Bitumen, Asphalt, Dolomit, Hochofenschlacke, Holz-, Stroh- und Rostasche, Strahlsandrückstände, Asbestzement, Asbestzementstäube, Gesteinstäube, Polierstäube, Schleifstäube, Keramische Bottichauskleidungen, Kesselsteine, Ölverunreinigte Böden, Sonstige verunreinigte Böden, Verunreinigte Mineralfaserabfälle, Verbrauchte Filter- und Aufsaugmassen, Kieselsäure- und Quarzabfälle, Strahlmittelrückstände, Gleisschotter, Gießformen und –sande vor und nach dem Gießen, Schlamm aus der Betonherstellung, Schlitzwandaushub, Bohrschlamm verunreinigt, Straßenkehricht und Rückstände aus der Kanalreinigung. Liste unvollständig …

Wolfgang Pirker