Verblüffung malt sich oft in die Gesichter unerfahrener Mieterinnen und Mieter, wenn sie sich auf dem Wohnungsmarkt umsehen: Für funkelnagelneue Wohnungen von Genossenschaften oder Wohnbauträgern ist der Mietaufwand geringer als für ältere Wohnungen!
Na, wer möchte da noch wirklich in eine alte, abgewohnte Wohnung einziehen, wenn er dafür mehr Miete zahlen muss und in der Regel auch einen höheren Betriebs- und Heizkostenaufwand hat? Noch dazu, wenn es – wie etwa in Ried – ein Überangebot an neuen Wohnungen gibt.
Dieses Kuriosum führt dazu, dass beispielsweise die LAWOG (Gemeinnützige Landeswohnungsgenossenschaft für Oberösterreich) in ihrem Geschäftsbericht von 2019 Leerstandskosten von rund 1.062.000 Euro ausweist (2018: 1.075.000 Euro).
Trotzdem wird von den verschiedensten Wohnbaugesellschaften munter ein Neubau nach dem anderen auf die grüne Wiese gestellt. Horrende Preise werden gezahlt für die wenigen noch unverbauten Grundstücke.
Doch wie ist das möglich?
Anstelle thermischer und funktioneller Sanierungen von Altbauten unterstützt das absurde System der Wohnbauförderung in diesem Lande verschwenderisch den Verbrauch wertvollster Grün- und Ackerflächen. Und zwar derart großzügig, dass Leerstandskosten in Millionenhöhe für überzählige Wohnungen nur ein Achselzucken auslösen …
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