Die Zukunft der Innenstadt geht uns alle an. Sie ist so wichtig, dass sich Stadtpolitik, Stadtverwaltung und Stadtmarketing noch stärker einbringen müssen. Und wir auch. Wir, das sind beispielsweise wir Konsumenten, wir Wohnungssuchenden, wir Investoren. Leerstehende Innenstadthäuser erhalten sich nämlich nicht von selbst. Was tun?
Vor wenigen Jahren noch gab es im Stadtzentrum mehrstöckige Textilkaufhäuser wie Meißl, Weigert, Sinzinger und Willinger. Die Kundenfrequenz und die Umsätze solcher Betriebe gehören der Vergangenheit an. Einkaufszentren auf der grünen Wiese und der Internethandel sind Gift für alle Innenstädte.
Parallel zu dieser Entwicklung scheint Wohnen in der Innenstadt Investoren anzuziehen. An verschiedenen Stellen rund um das Stadtzentrum entsteht neuerrichteter Wohnraum. Wo früher Hafnerkeller, Wäscherei Leitgeb oder Dachdecker Diermaier standen, entstehen neue Wohnungen. Mit Investorengeldern. Wäre es nicht möglich, diese Investitionen vermehrt in die bestehenden Häuser der Innenstadt zu lenken?
Oben Wohnen, unten Boutiquen oder Cafés. Es gibt einzelne Investoren, die ein solches Konzept bereits erfolgreich umsetzen. Was können die Beiträge der Stadt sein, eine solche Entwicklung zu fördern? Ein Netzwerk für Hauseigentümer, Planer und Investoren. Eine Plattform für Ideen, um das Wohnen in der Innenstadt attraktiver zu gestalten. Einen Leerstandskataster für Interessierte, die Räume anmieten wollen. Vielleicht auch eine Start-Up Förderung für die ersten Geschäftsraummieten.
Und wir? Wir könnten heuer gleich als erstes drauf verzichten, unsere Einkäufe in der Plus-City oder bei Amazon zu machen.